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28 June 2024 Discussion/Lecture 60 Jahre »Eindimensionaler Mensch«: Ist Marcuse überholt, von den Verhältnissen aufgesogen oder welche Aktualität und Sprengkraft birgt der Eindimensionale Mensch noch?

mit Prof. Dr. Rahel Jaeggi, Prof. Dr. Stephan Lessenich und Dr. Roger Behrens

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Event location

Online-Veranstaltung

Date

28.06.2024, 18:00 - 20:00 Hr

Themes

Party / Movement History, German / European History, Analysis of Capitalism, Democratic Socialism, Social Theory, Labour / Unions

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60 Jahre »Eindimensionaler Mensch«: Ist Marcuse überholt, von den Verhältnissen aufgesogen oder welche Aktualität und Sprengkraft birgt der Eindimensionale Mensch noch?
Herbert Marcuse in Newton, Massachusetts 1955 CC BY-NC-ND 3.0, Copyright holder: Marcuse family, represented by H

›Der eindimensionale Mensch‹ war einmal ein Bestseller; das 1964 in den USA erschienene und 1967 von Alfred Schmidt ins Deutsche übersetzte Hauptwerk Herbert Marcuses gehörte alsbald zu den Schlüsselwerken der internationalen Protestbewegungen der 1960er. Marcuses kritische Gesellschaftstheorie bot der emanzipatorischen Politik eine Perspektive, die »Paralyse der Kritik« zu durchbrechen – kraft einer »Großen Weigerung«. Marcuse mischte sich damit in die soziokulturellen Kämpfe um ein besseres Leben ein, warnte zugleich vor einer theoretisch wie praktisch verkürzten Politik gegen die zusehends »eindimensionaler« werdende kapitalistische Gesellschaft.

Wie ist das fünf Jahrzehnte später angesichts einer wenig Zuversicht bietenden Weltlage zu aktualisieren – oder ist ›Der eindimensionale Mensch‹ längst veraltet und Marcuses kritische Theorie für heutige Zustände unbrauchbar geworden? Wenn Marcuse noch aktuell ist – warum spielt er in den Diskursen der gegenwärtigen Linken kaum noch eine Rolle? Und welche Theorie-Praxis hat ihn ersetzt? – Schließlich: ist die (akademische) Kritische Theorie, die sich auch auf Marcuse beruft, nicht längst integraler Bestandteil jener Gesellschaftsverhältnisse, die Marcuses kritische Theorie als »eindimensional« darlegte?

Prof. Dr. Rahel Jaeggi ist Philosophin und Professorin für Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit Nancy Fraser zusammen veröffentlichte sie 2023 „Capitalism: A Conversation in Ciritcal Theory“ (MIT Press). Prof. Dr. Stephan Lessenich ist Soziologe. Er war von 2013 bis 2017 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und ist seit 2021 Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung. 2021 veröffentlichte er (mit Jens Borchert) „Claus Offe and the Critical Theory of the Capitalist State” (Routledge). Dr. Roger Behrens (*1967) ist Publizist, Autor und Journalist und beschäftigt sich mit einer kritischen Theorie der Gesellschaft sowie mit der Philosophie und Ästhetik der Moderne und Postmoderne. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.

Die Veranstaltung findet Online via Zoom statt. Eine Anmeldung unter dem nachfolgenden Button ist dafür notwendig.

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Eine Veranstaltungsreihe der Universität Bremen (Institut für Arbeit und Wirtschaft), der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, der Helmut Schmidt Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg (Fakultät GeiSo/ Erziehungswissenschaft) und der Rosa Luxemburg Initiative Bremen.

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