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Griechenland befindet sich seit Beginn der Weltwirtschaftskrise 2008 in einer schweren Rezession. Seit Mai 2010 bestimmen die Sanierungsprogramme der „Troika“ (EU-Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds) die Sozial-, Finanz- und Wirtschaftspolitik des Landes. Die Sparpolitik verschärft die ohnehin fatale ökonomische und soziale Lage, das Land befindet sich im ‘freien Fall‘: Einbruch der Binnennachfrage, massive Zunahme der Erwerbslosigkeit, Landflucht und Emigration, Einschränkung der Gesundheitsversorgung, Armut und Prekarisierung, die weit in die Mittelschicht hineingreift. Prognosen sagen ein weiteres schrumpfen der griechischen Wirtschaft um bis zu 12 Prozent im Jahr 2013 und 2014 voraus. Hinzukommt ein erstarken faschistischer Gruppen, die vor allem gegen Einwanderer mit illegalisiertem und prekärem Aufenthaltsstatus vorgehen. Aber auch Selbsthilfe Netzwerke von unten entstehen, in denen solidarische Alternativen der Verteilung praktiziert und erprobt werden.
Wir wollen vor Ort einen Eindruck gewinnen, uns über die fatale Entwicklung der griechischen Lebensverhältnisse unter den Bedingungen staatlicher Spar- und Privatisierungspolitik berichten lassen. Gleichfalls wollen wir mehr über die politische, soziale und kulturelle Gegenwehr erfahren, die Reihe von Streiks und Platzbesetzungen, die seit 2008 von vielen tausenden Griechinnen und Griechen ausgehen, ebenso den Praxen der kollektiven Selbsthilfe, die sich in der Krise entwickelt haben. Hierfür sprechen wir mit Vertreter_innen von politischen Parteien und Gewerkschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern sowie Aktiven aus sozialen Bewegungen und antirassistischen Initiativen.
Informationen zum Programm und den Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier:
Für Rückfragen steht Ihnen Andreas Merkens zur Verfügung merkens@rls-hamburg.de