In einer Zeit, in der mehr und bessere Bildung immer wichtiger wird und das Berufsprinzip gegen Verkürzung und Zersplitterung von Ausbildung für die unmittelbare ökonomische Verwertbarkeit von Wissen entschieden verteidigt werden muss, bleibt das deutsche Berufsbildungssystem hinter den Erfordernissen und Ansprüchen zurück. Es wird den vielfältigen neuen Herausforderungen kaum noch gerecht.
Seit Jahren schon übersteigt die Nachfrage nach beruflicher Bildung regelmässig das Angebot. Nicht einmal 25 Prozent der Betriebe bilden heute noch aus, von den Disparitäten in den Berufszweigen gar nicht zu reden. Jahr für Jahr werden zehntausende Jugendliche in sogenannten Vorbereitungseinrichtungen geparkt. Sozial benachteiligte Jugendliche, insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund, haben im betrieblichen Ausbildungssystem kaum eine Chance. Neben dem Mangel an Ausbildungsplätzen laufen berufliche und schulische Ausbildung oft nebenher. Die beruflichen Schulen, die mit wachsenden Lernwiderständen konfrontiert sind, stehen finanziell und personell unter erheblichem Druck, zumal ihnen oft genug zusätzliche Aufgaben aufgebürdet werden. Obwohl der Veränderungsdruck auf das duale System zugenommen hat, werden dringend notwendige Reformen nicht oder nur halbherzig angegangen.
Vor diesem Hintergrund wollen wir diskutieren, auf welche Weise berufliche Bildung nachhaltig verbessert werden kann und welche Anforderungen sich daraus heute und in der Zukunft insbesondere für die beruflichen Schulen ableiten. Einstiegspfaden und Wegbeschreibungen zu einem Berufsbildungssystem, das am Leitbild des Beruflichkeit menschlicher Arbeit festhält und die Abschlüsse verschiedener Lernwege aufnimmt, anerkennt und mit der Weiterbildung verzahnt, gilt unser besonderes Augenmerk
Programm (5. Mai 2006):
13.00 – 13.15
Eröffnung und Begrüssung
Volker Eichstedt, Rosa-Luxemburg-Stiftung
Anliegen und Erwartungen aus aktueller Sicht
Wilfried Silbernagel,Landesinstitut für Schule und Medien
13.15 – 13.45
Berufliche Ausbildung in Deutschland – aktuelle Lage und
Szenarien der Veränderung
Dr. Joachim Gerd Ulrich
Wissenschaftlicher Direktor des Bundesinstituts für berufliche Bildung
13.45 – 14.00
Anfragen zum Vortrag
14.00 – 14.30
Alte und neue Herausforderungen für die beruflichen Schulen und
Überlegungen zu ihrer Weiterentwicklung
Prof. Dr. Rolf Dobischat
Geschäftsführender Direktor des Instituts für Berufs- und Weiterbildung der
Universität Duisburg-Essen
14.30 – 14.45
Anfragen zum Vortrag
14.45 – 15.15
Der Berlin-Brandenburger Wirtschaftsraum und die besonderen
Erfordernisse der beruflichen Bildung in dieser Region
Susanne Ahlers
Staatssekretärin für Arbeit, berufliche Bildung und Frauen in der
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen
15.15 – 15.30
Pause
15.30 -- 17.30
Diskussion
Moderation und Schlussrunde mit den Referenten
Bärbel Holzheuer-Rothensteiner
Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und berufsbildungspolitische
Sprecherin der Fraktion der Linkspartei.PDS
anschliessend Imbiss
Kontaktbörse und Vertiefung des Meinungsaustausches
Organisatorische Hinweise:
Anreisebeschreibungen von außerhalb Berlins:
Anreise mit der Deutschen Bahn bis Bahnhof Berlin – Zoologischer Garten, von dort mit der U2 Richtung Pankow bis Potsdamer Platz, Ausgang Richtung Stresemannstrasse
oder
Anreise mit der Deutschen Bahn bis Berlin-Ostbahnhof oder Berlin-Friedrichstrasse, von Friedrichstrasse mit der S-Bahn S1, S2, S25 bis Potsdamer Platz, Ausgang Richtung Stresemannstrasse
Anreisebeschreibungen aus Berlin:
S1, S2, S25 oder U2 bis Bahnhof Potsdamer Platz, Ausgang Stresemannstrasse
Rückfragen:
Volker Eichstedt
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Franz – Mehring - Platz 1
10243 Berlin
Telefon: 030 / 44310 150
E-Mail: eichstedt@rosalux.de
Wilfried Silbernagel,
LISUM – Berlin
Alt - Friedrichsfelde 60
10315 Berlin
Telefon: 030 / 9021 2982
E-Mail: wilfried.silbernagel@lisum.verwalt-berlin.de