Brasilien, Chile, Venezuela, Bolivien, Argentinien, Peru und Kuba: Die politische Entwicklung in diesen Ländern weckt Hoffnungen, auch über Lateinamerika hinaus. Kann die demokratische Linke in Europa von diesen Entwicklungen profitieren? Kann sie aus den politischen Projekten der Verantwortlichen in diesen Ländern Schlußfolgerungen für das eigene Handeln ableiten? Wie ordnen sich die Entwicklungen in Westeuropa in einen Prozess globalisierten Widerstands ein? Wie kann Solidarität mit Lateinamerika aussehen? Welche Widersprüche enthalten die lateinamerikanischen Prozesse?
Eine Tagung, organisiert von der Fraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.
Ablauf:
10.00 – 10.15 Uhr: Eröffnung (Steffen Kachel, RLS Thüringen)
10.15 – 10.40 Uhr:
Antiglobalisierungsprozess: Summe national(istisch)er Proteste oder internationale emanzipatorische Bewegung? (Albert Sterr, Nürnberg)
Gibt es ein einigendes Band des Antikapitalismus über kulturelle, ideologische, politisch-praktische und religiöse Trennlinien hinweg? Wie emanzipatorisch, wie „links“ ist die Antiglobalisierungsbewegung?
10.40 – 11.15 Uhr: Anfragen und Diskussion
11.15 – 11.40 Uhr:
Bewegung der Sozialforen: Von Porto Alegre über Portsmouth nach Potsdam, oder: Erfurt und Ende? (Dr. André Brie, MdEP)
Was verbindet, was trennt die Betroffenen globalisierter Ausbeutung in Brasilien, Deutschland und Frankreich? Warum marschieren in Porto Alegre Millionen, in Paris Zehntausende, aber in Erfurt nur wenige Dutzend der „üblichen Verdächtigen“?
11.40 – 12.15 Uhr: Anfragen und Diskussion
12.15 – 13.15 Uhr: Mittagspause
13.15 – 13.40 Uhr:
Von Lateinamerika lernen? (Raul Zelik, Berlin)
Wie konsequent können linke Regierungen in Chile, Argentinien, Peru, Brasilien oder Venezuela die ökonomische Macht von IWF und WTO wirklich brechen? Welche politischen Impulse aus Lateinamerika sind für Linke in den „Demokratien des Westens“ interessant?
13.40 – 14.15 Uhr: Anfragen und Diskussion
14.15 – 14.40 Uhr:
Europäische Lateinamerikapolitik: gleichberechtigte, souveräne Partnerschaft mit den ehemals Kolonisierten oder stille Gefolgschaft der USA? (Achim Wahl, Berlin)
Lateinamerika kann den Europäern nicht gleichgültig sein. Doch wie wird sich Europa zu den gegenwärtigen Prozessen im ehemals von Europäern eroberten Süden verhalten?
14.40 – 15.15 Uhr: Anfragen und Diskussion
15.15 – 15.30 Uhr: Pause
15.30 – 15.55 Uhr:
Nach Bolkestein: Wie muß der Kampf der Linken um weltweite soziale Gerechtigkeit in Europa aussehen? (Gabriele Zimmer, MdEP)
Alle außer der Linken feiern den Bolkestein-Kompromiß. Wie weit ist die Verteidigung nationalstaatlicher Sozialstandards, die immer auch auf Kosten der Menschen im Trikont finanziert waren, mit wirklicher Solidarität ihnen gegenüber vereinbar und progressiv?
15.55 – 16.30 Uhr: Anfragen und Diskussion
16.30 Uhr: Schlußwort
Im Teilnehmerbeitrag (5,00 €), der bei Tagungsbeginn zu entrichten ist, ist die gastronomische Versorgung eingeschlossen (Mittagsimbiß, Kaffeepause).