Mit diffamierenden Kampfbegriffen machen Rechtspopulist*innen und Gleichstellungs-gegner*innen nicht nur Stimmung gegen die Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*), sondern auch gegen viele weitere Gruppen und Organisationen. Gewerkschaften und andere zivilgesellschaftliche Organisationen werden ebenso zur Zielscheibe wie Akteur*innen der politischen Bildung. Was kann dieser Entwicklung entgegengesetzt werden, welche Strategien haben sich bewährt und was können Organisationen und Initiativen voneinander lernen? Diesen und weiteren Fragen möchte die Regionalkonferenz in Düsseldorf nachgehen.
Im Winter 2018 fand zur Vorbereitung der Regionalkonferenz ein Vernetzungstreffen in Dortmund statt. Gemeinsam haben Aktivist*innen und Fachkräfte erste Handlungsansätze entwickelt, um mit Mut und Kreativität den faktenfreien Kampagnen entgegenzuwirken. Zusammen wollen wir diese Ideen weiterentwickeln, um mit neuen Impulsen für die gesellschaftliche Vielfalt einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie zu leisten. Die Veranstaltung richtet sich an LSBTI*-Aktivist*innen und Fachkräfte aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Stiftungen, Medien, Politik, Sport, Kultur, Religion, Soziale Arbeit, Antidiskriminierungs- und Antirassismusarbeit, Demokratie- und Menschenrechtsarbeit, aus migrantischen Organisationen und aus der Jugendarbeit.
Wir bitten um Online-Anmeldung bis spätestens 08.02.2019.
Für die Organisation, Verpflegung und die Umsetzung der Regionalkonferenz sind wir auf einen Teilnahmebeitrag angewiesen. Mit Ihrer Überweisung ist Ihr Platz garantiert. Für Einzelpersonen in ehrenamtlicher Funktion gibt es die Möglichkeit einen reduzierten Beitrag in Anspruch zu nehmen. Bitte kontaktieren Sie uns unter: rene.mertens@lsvd.de
Wir bitten mit der Anmeldung 30,- € auf das folgende Konto zu überweisen:
Familien- und Sozialverein des LSVD
IBAN: DE75 3702 0500 0007 1277 00 / BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: BEITRAG Miteinander staerken 14. Februar 2019 + NAME, VORNAME
Weitere Informationen und Kontakt
Programm
09:30 Uhr: Ankunft, Anmeldung
10:00 Uhr: Eröffnung
- Grußwort Anne Knauf (Abteilungsleitung beim DGB NRW)
- Grußwort Stefanie Schmidt (LSVD-Bundesvorstand)
10:15 Uhr: Keynote: „Der Kulturkampf des Rechtspopulismus“
- Referent: Richard Gebhardt (Politikwissenschaftler, Publizist und Referent in der Erwachsenenbildung): Viel wurde in den letzten Jahren über die Aktualität und die Ursachen des Rechtspopulismus gestritten. Für welches „Volk“ aber spricht der Populismus? Und für welche Gesellschaft streitet er? Der Vortrag will - mit Fokus auf die Situation in der Bundesrepublik - in die aktuelle Dimension des Themas einführen und nach einer Klärung des Begriffs "Populismus" einige führende Deutungen untersuchen. Der Blick richtet sich dabei auch auf die kulturkämpferische Sexualpolitik des Rechtspopulismus. Denn sowohl der Kampf gegen die Gender-Studies als auch die Polemik gegen moderne Sexualaufklärung geben Aufschluss über die tieferliegenden Ursachen des sog. Rechtsrucks in der Bundesrepublik Deutschland. Im Anschluss an die einleitenden Ausführungen wird zudem über die Handlungsstrategien für eine demokratische Gegenwehr diskutiert.
11:00 Uhr: Fragen & Antworten zum Input
11:15 Uhr: Vorstellung der Fachforen
11:30 Uhr: Kaffeepause & Gang in die Fachforen
11:45 Uhr: Fachforen
Fachforum 1: Zivilgesellschaft im Fadenkreuz von rechts - Was können wir rechten Angriffen und Diffamierungen entgegensetzen?
- Impulsgeber*innen: Cemalettin Özer (Vorstandsmitglied des Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen), Ludwig Weigel (Referent für jugendpolitische Themen beim Deutschen Bundesjugendring), Frank Hoyer (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim ASB NRW), Moderation: Stefanie Schmidt (LSVD-Bundesvorstand): Rechtspopulistischen Ideologien entgegenzutreten wird auch für zivilgesellschaftliche Organisationen immer mehr zu einer Herausforderung. Dabei kommt es längst nicht nur darauf an, als Organisation eine eigene Position zu entwickeln, sondern diese auch in praktisches Handeln umzusetzen. Wie können Vereine und Initiativen reagieren, wenn die eigene Arbeit von rechts diskreditiert und angegriffen wird? Welche Strategien könnten hilfreich sein, um das Miteinander von Organisationen in unterschiedlichen Themenbereichen zu stärken? Zusammen mit Expert*innen, Praktiker*innen und Teilnehmenden wollen wir Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und Strategien diskutieren.
Fachforum 2: Politische Bildung in Gefahr - Wie können Bildungsfachkräfte menschenfeindlichen Einstellungen entgegenwirken und Demokratiebildung verteidigen?
- Impulsgeber*innen: Jannis Stenzel (Landeszentrale für politische Bildung NRW), Marco Düsterwald (Verband der Volkshochschulen in NRW), Elke Hülsmann (DGB Bildungswerk NRW, angefragt), Tim Noetzel (BDKJ Düsseldorf, Jugendbildungsreferent, Projekt "Jugendverbände stärken"): Rechtspopulismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit sind gegenwärtig die größten Herausforderungen für die schulische und außerschulische politische Bildung in Deutschland. Mit besorgniserregenden Agitationen machen Rechtspopulist*innen und Gleichstellungs-gegner*innen Stimmung gegen Fachkräfte der politischen Bildung in Schulen, der Erwachsenenbildung und auch in der Jugendarbeit. Sie versuchen dabei den „Beutelsbacher Konsens“ und das Neutralitätsgebot zu instrumentalisieren. Rechte und religiöse Fundamentalist*innen zielen darauf ab, menschenfeindliche Thesen in der politischen Bildung unterzubringen und salonfähig zu machen. Kann und muss sich die Politische Bildung hier stärker positionieren? Das Forum möchte diskutieren, welche Strategien und Ansätze guter Praxis es gibt, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
13:00 Uhr: Mittagspause & Markt der Möglichkeiten
14:15 Uhr: Forenrunde II - Konkrete Schritte zur Umsetzung und Gestaltung
15:45 Uhr: Kaffeepause / Rückkehr ins Plenum
- 16:00 Uhr: Podiumsgespräch mit Expert*innen aus den Fachforen
Moderation: Lynn Berg (Wissenschaftliche Referent*in am Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung)
16:45 Uhr: Feedback und Verabschiedung
Eine Kooperationsveranstaltung von LSVD, ASB NRW und RLS NRW
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Nordrhein-Westfalen
E-Mail: post@rls-nrw.de
Telefon: 0203 3177392