Faschistischer Hegemoniekampf?

Europaweit sind rechte Bewegungen auf dem Vormarsch. Trotz der Demonstrationswelle gegen Rechts zu Beginn des Jahres konnte sich mit der AfD eine in Teilen faschistische Kraft im deutschen Parteiensystem etablieren.

Ein Grund für den momentanen Erfolg der extremen Rechten ist, dass sie in den vergangenen Jahrzehnten ihren Diskurs und Politikstil erneuert hat. In Anlehnung ausgerechnet an den marxistischen Politiker und Theoretiker Antonio Gramsci gilt in der Neuen Rechten die Devise, dass vor einer Machtübernahme im Staat zuerst der «vorpolitische Raum» erobert werden muss. Entsprechend betätigen sich Akteure wie das Institut für Staatspolitik oder die Identitäre Bewegung intensiv auf dem Feld der Kultur, geben sich einen intellektuellen oder popkulturellen Anstrich und ringen um gesellschaftliche Deutungshoheiten. Grundlage für eine zeitgemäße antifaschistische Praxis ist die Kenntnis dieser neuen rechten Strategien in ihren Ursprüngen und Wandlungen.
 
Das Berliner Institut für kritische Theorie (InkriT) lädt hierzu in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung alle Interessierten zu einer Werkstattdiskussion ein, in der die Rechtsextremismusforscher Christoph Kopke und Volkmar Wölk ihren gemeinsam mit Gideon Botsch erarbeiteten Entwurf für das Stichwort «Neue Rechte» vorstellen werden, das im Band 10/I des Historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus (HKWM) erscheinen soll. Der Neue-Rechte-Forscher Felix Schilk wird dazu einen Kommentar abgeben. Anschließend gibt es die Möglichkeit für eine offene Diskussion.

Da vor der Veranstaltung an alle Teilnehmenden eine Textgrundlage verschickt wird, bitten wir um Anmeldung unter: veranstaltungen@inkrit.org