Einführung in die ideelle Förderung

Partizipatives & Emanzipatorisches Bildungsverständnis des Studienwerks

Das Studienwerk der Rosa-Luxemburg-Stiftung orientiert seine politische Bildungsarbeit an linken emanzipatorischen Zielen. Hierzu zählt insbesondere die Herstellung von Chancengleichheit und die Aufhebung von Bildungsungleichheiten.

Wir wollen unseren Stipendiat*innen politische Schlüsselkompetenzen vermitteln, die eine Vernetzung im linken Milieu fördern und zur Hegemoniefähigkeit der Linken in der Gesellschaft beitragen.

Dabei zielt die Förderung auch auf Selbstbefähigung: zu demokratischem Denken und Handeln im Sinne von Selbstbestimmung, zu Verantwortungsbewusstsein, Kritikfähigkeit, Streitbarkeit, Unbotmäßigkeit, Widerstandsfähigkeit, Kompromissfähigkeit, Konsensbereitschaft, Solidarität, Liebesfähigkeit, Empathie und Rationalität.

Dieses Ziel erfordert ein Bildungsverständnis, das Partizipation, Autonomie und Emanzipation als Voraussetzung von (Selbst-)Ermächtigung anerkennt.

Im Umgang mit den Stipendiat*innen bedeutet partizipatorische Bildungsarbeit bewusst gefördertes autonomes Handeln und realisiert sich in Teilhabe und Mitbestimmung in Bezug auf viele Arbeits- und Entscheidungsprozesse im Studienwerk. Es bedeutet, das Studienwerk als einen politischen Raum zu begreifen, der betreten und kultiviert werden kann.

Das Studienwerk lädt ausdrücklich zur konzeptionellen Mitarbeit ein und leistet insbesondere auch Hilfestellung bei der Vermittlung in andere Bereiche der Stiftung (Lotse).

Die vier Säulen der ideellen Förderung

Unser ideelles Förderprogramm haben wir auf vier Säulen gestellt:

  • Die erste Säule besteht aus der Förderung wissenschaftlicher Kompetenzen und der Vermittlung von sogenannten Softskills rund um den Wissenschaftsbetrieb. – Zu diesem Bereich gehören u.a. die Doktorand*innenseminare, Nachwuchswissenschaftliche Tagungen, Schreibwerkstätten, Methoden- oder Zeitmanagementseminare.
  • Die zweite Säule umfasst die Selbstbefähigung im politischen Alltag und im Leben. Hierunter verstehen wir die Förderung kritischer Selbstreflexion, von Subjektbefähigung und Widerstandsfähigkeit. – Zu diesem Bereich gehören z.B. Empowermentseminare.
  • Die dritte Säule bezieht sich auf Gesellschaftskritik und meint die Förderung linker Bildung und insbesondere transformatorischer Perspektiven. – Zu diesem Bereich zählen Workshops, Seminare und Tagungen zu gesellschaftspolitischen und bildungspolitischen Themen, z.B. die Veranstaltungsreihe des Salon Bildung oder unsere Bildungswerkstätten, die wir in Kooperation mit der Akademie für politische Bildung betreiben.
  • Die vierte Säule dient der Vernetzung und zielt auf die Förderung des linken Zusammenhalts, auf die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen der Stiftung, den Landesstiftungen und auch mit Institutionen und Organisationen außerhalb der Stiftung mit der Absicht der Förderung einer linken kulturellen Hegemonie. – Zu diesem Bereich zählen wir z.B. das Ehemaligentreffen, die Gesprächskreise der Stiftung, die stipendiatischen Arbeitskreise und Kooperationen mit gewerkschaftlichen Organisationen, anderen Stiftungen oder Bildungsvereinen.

Veranstaltungsprogramm des Studienwerks

Grundlage unseres Veranstaltungsprogramms ist ein emanzipatorisches Bildungsverständnis, das eine kritische Auseinandersetzung und Reflexion aller angebotenen Inhalte impliziert und auf Eurer Beteiligung beruht. Die Veranstaltungen sollen Euch über das konkrete Themenfeld hinaus stärken und Anknüpfungspunkte für politisches Handeln schaffen. Die konkreten inhaltlichen und methodischen Fokussierungen der Bildungsformate ergeben sich aus dem jeweiligen Themenkontext und der jeweiligen Umsetzung der Referent*innen.

Bis auf wenige Ausnahmen sind die Veranstaltungen offen für alle Stipendiat*innen und ehemalige Stipendiat*innen der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Darüber hinaus versuchen wir, das Veranstaltungsprogramm größtenteils aus den Ideen und Vorschlägen von ehemaligen Stipendiat*innen zu verwirklichen und umzusetzen.

Alle Anmeldungen zu den Veranstaltungen des Studienwerks erfolgen über das Self-Service-Portal (SSP). Hier könnt Ihr Euch bis zum jeweiligen Anmeldeschluss selbstständig an- und auch wieder abmelden. Nach dem Anmeldeschluss bekommt Ihr eine E-Mail mit einer Anmeldebestätigung und detaillierten Infos zur Veranstaltung. Erst dann gilt die Anmeldung als verbindlich!

Bitte meldet Euch in jedem Fall bei uns ab, wenn Ihr nicht an einer Veranstaltung teilnehmen könnt. Wir können für die Studienwerksveranstaltungen eine Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten gewährleisten. Dazu müsst Ihr Euch unbedingt auf den bei den Veranstaltungen ausliegenden Teilnahmelisten eintragen. Für die allermeisten Veranstaltungen erstatten wir Fahrtkosten- und Übernachtungspauschalen.

Handelt es sich nicht um Veranstaltungen des Studienwerks, sondern anderer Bereiche der Stiftung oder des Stiftungsverbundes, d.h. von Landesstiftungen der RLS, müssen wir die Erstattungen von Fahrt- und Übernachtungskosten auf drei Veranstaltungen pro Jahr limitieren. Und wenn Du ehemalige*r Stipendiat*in geworden bist, erstatten wir die Fahrt- und Übernachtungskosten auch nur die ersten 12 Monate nach dem Förderende.

Im Moment organisieren wir bei Veranstaltungen des Studienwerks, an denen für mindestens drei Kinder eine Betreuung benötigt wird, auch eine professionelle Kinderbetreuung.

Das Einführungsseminar steht am Beginn Eurer Förderung; es ist die Auftakt- und Willkommensveranstaltung des Studienwerks für alle neuaufgenommen Stipendiat*innen und findet normalerweise zweimal im Jahr statt.

Intensivere und ausführlichere Auseinandersetzungen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten von Soft Skills über (gesellschafts-)politische Inhalte finden auf das ganze Jahr verteilt in Workshops und Seminaren statt.

In diesem Rahmen bieten wir auch Exkursionen, interdisziplinäre Veranstaltungen sowie Doktorand*innenseminare an, Zeitmanagement, Schreib- und Textwerkstätten, Methodenseminare, Forschungswerkstätten, Berufsfindungsseminare, Nachwuchswissenschaftliche Tagungen, Bildungswerkstätten oder Abschlussakademien.

Unsere Regionaltreffen in ganz Deutschland und Stip* Jour Fixe in Berlin schaffen die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Bundesländer und unter Euch. Auch hier habt Ihr die Möglichkeit, Euch mit Ideen und Themen einzubringen.

Die Teilnahme an mindestens einem Regionaltreffen/Stip* Jour Fixe pro Jahr ist obligatorisch.

Insbesondere freuen wir uns, dass wir auch regelmäßig Bildungsreisen für Euch anbieten können.

Wir bieten auch ein Coaching und Supervisionsprogramm für Studien- und Promotionsstipendiat*innen an. In diesen wollen wir Euch die Möglichkeit geben, an Euren persönlichen Zielen und Fragestellungen weiter zu arbeiten oder aber auch Fragen und Problemlagen, die Euch in Euren politischen und studentischen Zusammenhängen beschäftigen, zu klären. Das Coachingprogramm wird von externen und uns nahestehenden Bildner*innen durchgeführt.

Über die Veranstaltungen des Studienwerks hinaus, könnt Ihr Euch im Rahmen der stipendiatischen Arbeitskreise thematisch vernetzen und Euch mit anderen Stipendiat*innen austauschen.

Unser ideelles Förderprogramm ist weitgehend teilöffentlich, d.h. unser Programm ist überwiegend für Stipendiat*innen und Ehemalige. Wir machen aber auch Veranstaltungen ganz allgemein für das Stiftungsumfeld und eine interessierte linke Öffentlichkeit.

Hier findet Ihr die Broschüre unseres ideellen Förderprogramms 2024. Bitte beachtet, dass nicht alle Veranstaltungen des Studienwerks dort aufgeführt sein müssen.

Wir informieren Euch neben dem Veranstaltungskalender im SSP stets auch per E-Mail über die anstehenden Veranstaltungen. Generelle Fragen, Anregungen, Tipps zum Veranstaltungsprogramm könnt Ihr bei uns jederzeit loswerden. Bei Fragen bezüglich einzelner Veranstaltungen könnt Ihr gerne die jeweilige Ansprechperson im Studienwerk und im Promotionsbereich kontaktieren und Eure Fragen und Rückmeldungen loswerden!

Wir freuen uns über Eure zahlreichen Teilnahmen und die Rückmeldungen zum Programm.

Doktorand*innen-Seminare und das Doktorand*innen-Jahrbuch

Mehr Informationen zu den Doktorand*innen-Seminaren findet Ihr hier.

Zum Doktorand*innenjahrbuch >>Work in Progress - Work on Progress<< könnt Ihr Euch hier informieren.